Zähmung
 

Zähmung

Im klassischen Sinne werden Degus nicht (hand-)zahm. Dafür sind sie zu eigenwillig und zu neugierig, zu verspielt und zu intelligent. Mit einer gewissen Geduld und Ausdauer werden die Degus dem Menschen genügend Vertrauen schenken, ihn als ungefährlichen Spielkameraden zu akzeptieren. Degus erkennen dann ihre Vertrauten, drängen sich an der Käfigtür wenn man sich ihnen nähert, kommen gerne auf die Hand und klettern auf den Menschen herum.

Dabei gelten jedoch gewisse "Spielregeln", denn das Vertrauen ist schneller gebrochen, als es wieder hergestellt ist. Man sollte in der Nähe der Degus keine hektischen Bewegungen vollziehen; diese sieht ein Degu sofort als Bedrohung. Man sollte einen Degu niemals (außer in ganz besonderen Ausnahmefällen) von oben greifen, da hier der Fluchtreflex vor den natürlichen Feinden, den Greifvögeln, aktiv wird. Besser ist die Schaufelhaltung, bei der dem Degu die flachen Hände von beiden Seiten untergeschoben werden. Das ist ohnehin für beide Parteien am angenehmsten. Empfehlenswert ist zudem, sich einem Degu nicht so zu nähern, dass man größer oder viel größer erscheint als er. Auch in diesem Fall könnte der Fluchtreflex ausgelöst werden.

Degus sind Extremnager, daher wird man ihnen das Knabbern nie abgewöhnen können. Degus müssen alles anknabbern. Auch der Halter wird normalerweise ein paar Mal in die Haut geknipst. Dieser Vorgang ist normal, da Degus stets prüfen, ob Sie etwas Schmackhaftes vor sich haben. Bei diesen nicht schmerzhaften Tests sollte Ruhe bewahrt werden, um den Degu nicht in Panik zu versetzen. Der in Panikfällen mögliche, echte Degu-Biss tut weitaus mehr weh. Bedingt durch die karge natürliche Umgebung in trockenen Gegenden Chiles sind die Zähne hartes Nagematerial gewohnt. Bei der Haltung sollte daher genügend Nagematerial, z. B. Äste von ungespritzen Obstbäumen o. ä. bereitgestellt werden. Das Knabbern dient auch dem Abschleifen der Zähne, ohne Abwetzmöglichkeiten kommt es typischerweise zu für den Degu schmerzhaften Fehlstellungen der Zähne. Oft kann der Degu dann nicht mehr fressen und nimmt rapide ab. Der Tierarzt wird in diesen Fällen die Zähne auf ein normales Maß kürzen und ggfs. Aufbaupräparate für das geschwächte Tier verabreichen.

Degus sind aufgrund ihrer hohen Intelligenz wahre Ausbrecherkönige. Käfigtüren hochheben, anderthalb Kilo schwere Glasscheiben aufhebeln und Metallplatten zernagen sind nur einige Erlebnisse, die bereits beobachtet werden konnten. Vor einer Anschaffung sollten erfahrene Halter für die Beratung bei der Unterbringung zu Rate gezogen werden.


 
  Heute waren schon 2 Besucher (6 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden